Was sind „Helfersysteme“ oder: Wie helfen sich die SchülerInnen untereinander?

Alle Kinder und Jugendlichen gehen individuelle Lernwege

Im Unterricht arbeiten die SchülerInnen einer Klasse bzw. einer Lerngruppe an ihren individuellen Aufgaben, verschieden in ihrer Konzentrationsfähigkeit und Leistung, im Lerntempo und in der Arbeitshaltung. Das bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen individuelle Lernwege gehen müssen, wenn sie ihren Fähigkeiten entsprechend arbeiten.
Von Anfang an erleben sich die SchülerInnen in ihrer Unterschiedlichkeit. Sie üben, offen mit der Unterschiedlichkeit und auch den daraus resultierenden Stärken und Schwäche umzugehen. Das bedeutet, dass jede Schülerin und jeder Schüler übt, wahrzunehmen, wenn sie oder er nicht weiterweiß. Sich selbst Hilfsmittel zu holen, nach eigenem Probieren MitschülerInnen um Rat zu fragen oder sich schließlich an eine erwachsene Fachkraft zu wenden, sind die Schritte, die dabei gegangen werden.

Genauso wichtig ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler lernt, die eigenen Stärken zu zeigen und erworbenes Wissen weiterzugeben. In der Position der/des Erklärenden kann sie/er dies tun und sein eigenes Wissen dabei überprüfen und festigen. Die gegenseitige Hilfe fördert die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit, das Annehmen der eigenen Stärken und Schwächen sowie die der anderen. Diese Kompetenzen sind die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.


Unterschiedliche Helfersysteme für die Kinder und Jugendlichen, die besondere Unterstützung brauchen.

In allen Klassen werden Rituale gelebt, die das Miteinander aller SchülerInnen fördern. Dazu gehören auch Helfersysteme für SchülerInnen, die auf mehr Begleitung angewiesen sind. In einigen Grundschulklassen melden sich morgens die Kinder, die mit einzelnen SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf arbeiten und lernen wollen. Sie werden von den LehrerInnen angeleitet. So werden sie z.B. zu ExpertInnen für bestimmte Spiele und Lernaufgaben, bei denen sie dieses Kind begleiten.
In anderen Klassen finden morgens einige SchülerInnen das Namensschild einer Mitschülerin/ eines Mitschülers auf ihren Plätzen und wissen dann, dass sie diese/n bei einer Aufgabe unterstützen sollen. Hier überlegen sich die Lehrkräfte, welche SchülerInnen sich für welche Aufgabe gut eignen. Entscheidend ist, wer einen bestimmten Sachverhalt gut erklären kann oder selbst in der Zusammenarbeit etwas üben und wiederholen sollte.

Auch Wochenpläne und Freiarbeitspläne enthalten Aufgaben, in denen Schülerinnen mit unterschiedlichen Kompetenzen zusammenarbeiten und einander bei den Aufgaben begleiten. Diese Form der Teamarbeit leisten die SchülerInnen aller Klassenstufen mit großer Selbstverständlichkeit und Ernsthaftigkeit, da sie es von klein auf üben. Wichtig ist, dass die Lehrkräfte darauf achten, dass alle die Möglichkeit haben, sich in den Lernsituationen in den unterschiedlichen Rollen zu erleben. Und dabei lernen wir alle voneinander!

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