Genau wie unsere Schule ist auch unser Schulgebäude etwas ganz Besonderes. Und wir können zu Recht sagen, dass wir alle ein bisschen stolz sind auf „unser Gutshaus“, welches in der Vergangenheit schon so vieles erlebt hat.
Das Hauptgebäude der Schülerschule ist das denkmalgeschützte Gutshaus im Pinneberger Ortsteil Waldenau-Datum. Zusätzlich nutzen wir die sanierten Räume einer in den 1970er Jahren erbauten sogenannten „Heimschule“ sowie einen in den 2000er Jahren erstellten Neubau. In diesem befinden sich u. a. Fachräume für Kunst und Naturwissenschaften und eine moderne Lehrküche. Das Hauptgebäude beherbergt eine eigene Versorgungsküche, in der täglich der Mittagstisch für unsere Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeitenden zubereitet wird. Für Veranstaltungen steht auf dem Gelände zusätzlich eine Mehrzweckhalle zur Verfügung.
Unser Sportunterricht erfolgt in der Sporthalle der benachbarten Grundschule Waldenau sowie in der Sporthalle Waldenau am Jappopweg.
Unser großer, naturbelassener Schulhof bietet vielfältige Bewegungsangebote, u. a. mit Klettergerüst, Schaukel und Wippe sowie Fußball- und Basketballplatz. Dreimal die Woche öffnen Eltern das Spielmobil, das u. a. verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung stellt.
Das Gutshaus blickt auf mehr als hundert Jahre bewegter Geschichte zurück: Ursprünglich als repräsentativer Landsitz eines Bankiers geplant, wurde und wird das Haus doch den größten Teil seines „Lebens” als pädagogische Einrichtung genutzt.
Der Hamburger Bankier Theodor Behrens und seine Frau Esther ließen das Gutshaus von 1899 bis 1905 erbauen. Sie nutzten es als Sommerhaus und Landsitz. Das Gebäude war damals das Zentrum des landwirtschaftlichen Gutes Datum, um das herum sich die Gemeinde Datum-Waldenau (heute ein Ortsteil von Pinneberg) im Laufe des vergangenen Jahrhunderts entwickelte. In der 1911 angebauten Gemäldegalerie versammelte der Hausherr seine Kunstschätze, u. a. von van Gogh, Cézanne, Renoir, Manet – einige der bekanntesten Gemälde der Welt.
Bereits in den Zwanzigerjahren wurde das Gut verkauft. Ab Anfang der Dreißigerjahre beherbergte das Haus ein privates Kinderheim. Von 1934 bis 1945 wurde es von verschiedenen Jugendorganisationen der NSDAP genutzt, ab 1944 als Lehrerinnen-Bildungsanstalt und später als Lazarett.
Ab 1947 nutzte die Stadt Hamburg das Gutshaus Waldenau für mehr als 50 Jahre als Kinder- und Jugendheim. In dieser Einrichtung wohnten zeitweise bis zu 190 Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern. Die Räume wurden zwar mit kontinuierlichen Um- und Ausbauten an die Anforderungen des Heimbetriebs angepasst, die historische Substanz des Hauses mit seinen aufwändigen Vertäfelungen, seinem hölzernen Treppenhaus, den Parkettböden, dem Jugendstilstuck und nicht zuletzt auch mit seinem herrlichen Außengelände blieb aber erstaunlich gut erhalten. Erst 1999 wurde das Heim geschlossen.
Nach langen Verhandlungen konnte die Schülerschule 2001 Gebäude und Gelände kaufen. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren und des Landes Schleswig-Holstein konnte der Umbau der Schülerschule in enger Zusammenarbeit von Architekten, Lehrkräften, Eltern, Bildungsministerium und Denkmalschutzbehörde beginnen.
Das eigentliche Gutshaus wurde, soweit es die Finanzmittel erlaubten, saniert. Eine Fahrstuhlanlage wurde eingebaut, das Obergeschoss mit einer neuen Treppe erschlossen, Verwaltungsräume und Lehrerzimmer modernisiert. Später wurden eine Versorgungsküche und eine Kantine für den Ganztagsbetrieb eingerichtet. Ein kleiner Teil des historischen Gebäudes wurde abgerissen und mit einem modernen Mitteltrakt mit Naturwissenschafts- und Kunstraum überbaut.
Die einzelnen Klassenräume wurden so gestaltet, dass heute alle unter optimalen Bedingungen arbeiten können: Große helle Räume in warmen Farben (nach der Farbkonzeption der Pinneberger Künstlerin Gisela Meyer-Hahn) bieten mit ihren Nischen, Gruppenräumen und Rückzugsmöglichkeiten viel Platz für individuelles Lernen und Lehren auch in kleinen Gruppen.
Die Pavillons aus den 70er-Jahren wurden 2010 saniert und gedämmt. 2019 wurden die Fassade und die Fenster des Gutshauses denkmalgerecht saniert und in der historischen Farbgestaltung gestrichen. Weitere Umbauten und Sanierungen sowie die Umgestaltung des Außengeländes sind in Planung oder bereits in Arbeit.
Unser Schulgebäude kann viele Geschichten von früher, aber natürlich auch von heute erzählen. Haben Sie Interesse? Dann lassen Sie sich von den einzelnen Räumen berichten, was sie alles erlebt haben und wie es heute in ihnen aussieht:
Der Name unserer Schule geht auf ein pädagogisches Experiment in den 1960er-Jahren zurück, von dem die Gründungseltern so beeindruckt waren, dass sie den Namen übernahmen.
Die Schülerschule von Barbiana
In dem kleinen italienischen Bergdorf Barbiana hatte der Priester des Ortes, Don Lorenzo Milani, im Hinterzimmer seiner Wohnung eine „Schule” für die Kinder eingerichtet, die so viel in der Landwirtschaft mithelfen mussten, dass sie nur selten zum Unterricht gingen oder an den staatlichen Schulen sehr schlechte Ergebnisse erzielten. Mädchen wurden von ihren Eltern meist gar nicht in die Schule geschickt.
Nachmittags konnten die Kinder jetzt in „ihre” Schule gehen. Das war natürlich völlig freiwillig, sodass nur motivierte Kinder, die unbedingt etwas lernen wollten, diesen Aufwand auf sich nahmen. Einen Großteil des Unterrichtsmaterials stellten sie selbst her, und wer etwas gelernt hatte, brachte es den Kleineren bei. Auch für Schulbücher gab es kein Geld, sodass die Natur und die Umgebung des Dorfes das größte Schulbuch für die Kinder darstellten. Natürlich waren unter diesen Bedingungen Zensuren, Prüfungen oder das Sitzenbleiben sinnlos.
Nach einigen Jahren – die Schule hatte inzwischen auch „richtige” Lehrer und war so erfolgreich, dass viele Bauernkinder externe Prüfungen an staatlichen Schulen abgelegt hatten – schrieben einige der Schüler einen Brief an ihre ehemalige Lehrerin über ihre Erfahrungen und ihr Lernen. Dieser Brief wurde als Buch* veröffentlicht, erregte weltweit Aufsehen und befruchtete die pädagogische Diskussion um bessere Schulen in den 70er-Jahren. Man nannte die Schülerschule in Barbiana in einem Atemzug mit Summerhill, der Glockseeschule in Hannover, der Laborschule in Bielefeld und anderen innovativen Schulen, die alte reformpädagogische Gedanken aufgriffen und weiterentwickelten.
* „Die Schülerschule von Barbiana. Brief über die Lust am Lernen“. Mit einem Vorwort von Peter Bichsel. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1970.
Im Rahmen einer Semesterarbeit der Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direktion entstand 1996 das bis heute bestehende Logo der Schülerschule. „Die Schülerschule ist freundlich, offen und individuell. Sie lässt allen Schülerinnen und Schülern Raum für ihre eigene Persönlichkeit und Kreativität“, erklärt der Typograph Andreas Maxbauer. „Diese Eigenschaften finden sich in dem von Birte Struhs entworfenen Logo wieder. Die beim Arbeiten mit dem Pinsel entstandenen Striche sind unterschiedlich, bilden aber ein harmonisches, ausgewogenes Ganzes. Begrenzende Linien fehlen, alles ist offen, dennoch sind die einzelnen Elemente an ein Zentrum gebunden. Insgesamt entsteht ein dynamisches, lebhaftes Gebilde – Eigenschaften, die Kindern entsprechen.“
Die Schülerschule wurde 1983 von einer Initiative aus Eltern und Lehrkräften gegründet, die Kinder mit und ohne Förderbedarf in einer integrativen Schule individuell nach ihren Begabungen fördern wollten. Die Schule befand sich in Schenefeld (bei Hamburg).
Im August 1985 erhielt die Schülerschule die Unterrichtsgenehmigung und startete mit einer 1. und einer 5. Klasse in den Räumen der heutigen Volkshochschule Schenefeld an der Blankeneser Chaussee. 1990 zogen die höheren Klassen mit ihren Lehrkräften in die Pavillons nach Waldenau. Seit 1995 ist die Schülerschule staatlich anerkannte Ersatzschule. 2001 konnte der Schulverein das Gutshaus erwerben. Seit 2006 lernen alle Schülerinnen und Schüler von Klasse 1-10 unter einem Dach.
2022: Die Schülerschule nimmt erneut am Tag des offenen Denkmals teil, diesmal unter dem Motto „KulturSpuren“ – in einer szenischen Lesung werden die Räume des Gutshauses zum Sprechen gebracht und berichten darüber, wie sie damals genutzt werden und welche Aufgaben sie heute haben. Der Blick in die Geschichte basiert wieder auf dem Text „Waldenau träumt Vergangenheit“ aus der Feder der ehemaligen Gutsherrin Esther Behrens; die Textpassagen über die heutige Nutzung der Räume wurden von Schülerinnen, Schülern und Mitarbeitenden verfasst.
2021: Das zweite Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie beginnt mit einer weiteren Phase des Distanzlernens, die je nach Klassenstufe bis Anfang März oder noch weit länger dauert.
Durch die Lernplattform IServ mit ihren zahlreichen Möglichkeiten wird nun vieles einfacher, Die Digitalisierung geht einen entscheidenden Schritt voran: Die Unterrichtsräume werden mit Displays ausgestattet, außerdem werden 60 EduBooks für die Schülerinnen und Schüler angeschafft. Auch die Lehrkräfte erhalten EduBooks.
2020: Die Corona-Pandemie stoppt die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 35-jähringen Bestehen. Anstelle einer Jubiläumsfeier erwarten uns nun völlig neue Herausforderungen durch die Schulschließungen und das damit verbundene Distanzlernen. Da die Digitalisierung noch in den Anfängen steckt, ist zunächst viel Improvisation gefragt. Eine schwierige und beängstigende Zeit für alle – und zugleich eine Zeit, die uns zeigt, dass wir auch Krisensituationen gemeinsam bewältigen und dadurch als Schulgemeinschaft noch stärker werden können.
2019: Im Sommer werden die Fassade und die Fenster des Gutshauses denkmalgerecht saniert und in der historischen Farbgestaltung gestrichen. Außerdem erhält die Schülerschule verschiedene Auszeichnungen:
2018: Die Schülerschule nimmt am Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ steht teil. Es gibt eine Ausstellung und Führungen durch das Gebäude. Einen Höhepunkt des Programms stellt die Lesung aus dem Text „Waldenau träumt Vergangenheit“ dar, der in den 1920er Jahren von der ehemaligen Gutsherrin Esther Behrens verfasst wurde.
2017: Das Gutshaus wird unter Denkmalschutz gestellt.
Hannah Kiesbye, eine Schülerin der 8. Klasse, die mit dem Down-Syndrom lebt und sich durch die Bezeichnung ihres Schwerbehindertenausweises diskriminiert fühlte, entwickelt mit einer Lehrerin die „Schwer-in-Ordnung“-Ausweishülle. Diese Idee wurde von mehreren Sozialbehörden aufgegriffen. Im Oktober 2020 wurde Hannah von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
2015: Das 30-jährige Jubiläum wird mit einem großen Sommerfest gefeiert.
Des JÜL-Konzepts in der Eingangsstufe für die Klassen 1 und 2 wird beendet, die erste Klasse wird wieder im Klassenverband eingeschult.
2013: Ein weiterer Schritt zur Barrierefreiheit ist getan: Türöffner wurden eingebaut und der Zugang zum Haupteingang mit einer Rampe versehen.
2012: Das JÜL-Konzept in der Eingangsstufe startet in seine Erprobung: Die Klassen 1 und 2 werden in zwei gemischten Lerngruppen unterrichtet. Die Struktur der Angebote im Sekundarbereich wird verändert.
2011: Das Spielmobil öffnet das erste Mal seine Tür und sorgt seitdem an einigen Tagen für Abwechslung in der Pause.
2010: Im Sommer feiern wir 25 Jahre Schülerschule mit einer gemeinsamen Zirkus-Projektwoche für alle Klassen und drei grandiosen Vorstellungen des „Zirkus Schüschu“. Das Schulprogramm wird nach gut dreijähriger Entwicklungs- und Dokumentationsarbeit in der Schulkonferenz verabschiedet. Die Neugestaltung des Außengeländes wird weiter geplant, erste Sponsoren werden gefunden.
2009: Ein Projekt der Schülerschule beschäftigt sich mit dem Thema „Lebenswelten von Jungen – geschlechtergerechtes Leben und Lernen“ (Genderproblematik). Dazu gibt es im Frühjahr einen Öffentlichkeitsabend „Jungen und Lernen in der Schule“.
2007: Die Schülerschule wird auf der didacta in Köln für den Deutschen Innovationspreis für nachhaltige Bildung mit dem Projekt „Der Hauptschulabschluss an der Schülerschule” nominiert.
2006: Das Gutshaus ist komplett umgebaut. Die Klassen 1 bis 4 ziehen mit 140 großen und 240 kleinen Umzugskartons am 1. April von Schenefeld um nach Waldenau. Nun werden alle 10 Klassen unter einem Dach unterrichtet. Im Mai legt die erste Referendarin ihre Mathematikprüfung in der 9. Klasse der Schülerschule ab. Die Steuergruppe Schulprogramm mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gremien der Schule nimmt ihre Arbeit auf. Die Offene Ganztagsschule startet nach den Sommerferien mit Mittagstisch an 5 Tagen pro Woche, Hausaufgabenbetreuung an 4 Tagen und Angebotsgruppen an 3 Tagen.
2005: Im Mai findet das Richtfest für den neuen Gebäudeteil in Waldenau statt. Ab August 2005 darf die Schülerschule in Kooperation mit der Helene-Lange-Schule in Pinneberg Lehramtsanwärterinnen und -anwärter ausbilden.
2004: Für den Ausbau zur Offenen Ganztagsschule erhält die Schule Bundesmittel aus dem Investitionsprogramm „Zukunft, Bildung und Betreuung” in Höhe von 990.000 Euro. Der erste Bauabschnitt in Waldenau ist fast abgeschlossen. Der Arbeitskreis Schülerschule e. V. hat damit in den letzten 3 Jahren für Kauf und Umbau des Gutshauses über 1.900.000 Euro in die Zukunft der Schule investiert. Erster Informationsabend mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Schülerschule. Sie berichten eindrucksvoll, wie sie den Umstieg auf eine weiterführende Schule oder den Einstieg ins Berufsleben geschafft haben.
2003: Seit der Veröffentlichung der PISA-Studie steigt die Nachfrage nach Freien Schulen wieder enorm an. Die Schülerschule reicht beim Schulamt einen Antrag für die Umwandlung in eine Offene Ganztagschule ein. Dieser Antrag wird in vollem Umfang angenommen.
2002: Erste Umbauten des Gutshauses beginnen, unter anderem der Ausbau des zweiten Obergeschosses.
2001: Erwerb des Gutshauses in Pinneberg-Waldenau von der Stadt Hamburg. Der Kaufpreis beträgt 2 Millionen DM. Der Bauausschuss schließt die Planungen für den Umbau ab, der weitere zirka 4 Millionen DM kosten wird.
1999: Die Schule sucht intensiv nach einem neuen Schulgebäude und nach Möglichkeiten der Finanzierung. Dabei bekommt sie Unterstützung von allen großen politischen Parteien. Der Bekanntheitsgrad der Schule auf Stadt-, Kreis- und Landesebene steigt stark an. Im November beschließt der Landtag von Schleswig-Holstein, die Schülerschule mit 2,5 Millionen DM zu unterstützen.
1998: Ab dem neuen Schuljahr arbeiten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte vermehrt in Projekten und Epochen. In klassenübergreifenden Gruppen schließen sich die Klassen 2 und 3, 4 und 5, 6 und 7 sowie 8 und 9 zusammen. Für die Schülerinnen und Schüler gibt es dadurch mehr Möglichkeiten, neue Lernpartner- oder Freundschaften zu finden.
1997: Die Schule wird wissenschaftlich begleitet von einer Forschungsgruppe der Universität Hamburg. Ziel der Untersuchung ist es, den Alltag an der Schule einem kritischen Blick zu unterwerfen, Strukturen sichtbar zu machen und dadurch eventuell Veränderungen anzuregen.
1995: 10 Jahre Schülerschule. Im Laufe der Jahre ist aus dem Wohnzimmer-Idyll ein Schulunternehmen gewachsen, das einen Etat von 1,8 Millionen DM verwaltet. Durch einen Manteltarifvertrag sind aus mündlichen Vereinbarungen inzwischen klare Strukturen für die Arbeitsverhältnisse geschaffen worden. Am 1. Februar erhält die Schülerschule die staatliche Anerkennung als „Ersatzschule in freier Trägerschaft“. Honorar- und Vertretungskräfte mit besonderen Kompetenzen nehmen ihre Arbeit auf. Und es gibt per Beschluss der Schulkonferenz zukünftig zum Halbjahr protokollierte Gespräche für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 2 bis 8. Eine Zukunftswerkstatt mit Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern legt als wichtigstes Ziel fest: Eine Schule unter einem Dach.
1993: Wie immer ist auch dieses Schuljahr geprägt von Gastvorträgen, Projekten und Ausstellungen. Die Projektwochenarbeiten beschäftigen sich mit der Schulhofgestaltung in Schenefeld und Waldenau und werden im Rathaus ausgestellt. Eine Erzieherin für die nachunterrichtliche Betreuung wird eingestellt, und die erste Schulkonferenz sowie die Wahl des ersten Schulsprechers finden statt.
1991: Die Schule hat zum ersten Mal 10 Klassen! Die Schülerschule etabliert sich in Waldenau und nimmt erstmalig am traditionellen Erntedank-Umzug teil. Und: Die erste Schülerin absolviert ihre Realschulprüfung.
1990: In Waldenau wird renoviert und am 1. Juli ein erstes Schulfest gefeiert. Vor den Sommerferien ziehen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 9 nach Waldenau um.
1989: In diesem Sommer gibt es mit der neuen 1. Klasse insgesamt neun Klassen. Der Standort Waldenau wird gefunden!
1988: Die Schülerschule hat jetzt acht Klassen. Das führt dazu, dass alle Räume in Schenefeld besetzt sind – es gibt kein Lehrerzimmer mehr. Neben den jährlich wiederkehrenden Projektwochen, Schulwochenenden, Vorträgen und Mitgliederversammlungen startet in diesem Jahr das erste Berufspraktikum für die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse.
1986: Ab Sommer hat die Schule vier Klassen. Eine 1. und eine 5. Klasse sind nachgerückt. Schon jetzt ist klar, dass die Räumlichkeiten in Schenefeld langfristig nicht ausreichen – erste Gespräche über neue Klassenräume finden statt. Das Schulwochenende wird eingeführt: In Schönhagen verbringen Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen, Schüler und Geschwisterkinder ein Wochenende miteinander.
1985: Nach zwei Jahren Konzeptionierung, Vorbereitung, Vorstandswahlen, Finanzplanung, Lehrkräftesuche, Schülerinnen- und Schülersuche sowie der Suche nach Räumlichkeiten wird der Schulbetrieb mit zwei Klassen in Schenefeld eröffnet. In Wohnzimmeratmosphäre werden in der 1. Klasse 18 und in der 5. Klasse 12 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Geld ist knapp. Die Lehrkräfte arbeiten die ersten drei Monate sogar ohne Bezahlung, um das Projekt nicht zu gefährden. Lehrergehälter werden durch Kredite der Eltern vorgestreckt, ehe die Genehmigung aus Kiel kommt. Als Schulleiterin wird eine der Lehrerinnen eingesetzt. Am 14. November 1985 kommt die offizielle Genehmigung für den Betrieb der „Schülerschule Schenefeld“ in freier Trägerschaft. Die Schulzeitung „Das Tüpfelchen“ und die „AG Öffentlichkeitsarbeit“ werden schon im ersten Jahr gegründet und sind seitdem aktiv. Die Büroarbeit nimmt einen ehrenamtlichen Vormittag in der Woche in Anspruch – auf ausrangierten Möbeln und mit einer betagten Schreibmaschine.